E-Bikes erfreuen sich anhaltend großer Beliebtheit, seit Jahren verzeichnet die Branche hierzulande zweistellige Wachstumsraten. Mit über 700.000 verkauften E-Bikes ist Deutschland der größte Absatzmarkt. Der Begriff E-Bike ist hierbei eigentlich irreführend, denn was hierzulande so beliebt ist, ist vielmehr das Pedelec. Die Bezeichnung Elektroräder umfasst unterschiedliche Typen von Rädern mit Motorunterstützung. Als Fahrrad im engeren und vor allem rechtlichen Sinn gelten nicht alle.

Pedelecs, Schweizer Klasse und E-Bikes

Auf einem Pedelec wird der Fahrer beim Treten von einem Elektromotor bis maximal 250 Watt unterstützt und dies nur bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Der Grad an Unterstützung ist stufenweise oder stufenlos einstellbar. Wer schneller fahren will, muss dann selbst in die Pedale treten, durchschnittlich liefert die eigene Leistung etwa 100 Watt. Das Pedelec ist dem Fahrrad rechtlich gleichgestellt, der Fahrer benötigt daher weder eine Zulassung, einen Führerschein oder ein Versicherungskennzeichen.

Anders sieht das bei den schnellen S-Pedelecs aus, auch Schweizer Klasse oder S-Klasse genannt. Hier wird die Motorunterstützung erst ab 45 km/h abgeschaltet, weshalb diese auch nicht mehr rechtlich zu den Fahrrädern zählen, sondern zu den Kleinkrafträdern. Daher ist eine Zulassung, Versicherungskennzeichen, die Fahrerlaubnis der Klasse AM und das Tragen eines Schutzhelms Pflicht. Auf Radwegen darf man mit dem S-Pedelec nicht fahren.

Das eigentliche E-Bike wiederum ist eher ein Elektromofa und fährt auch gänzlich ohne den Tritt in die Pedale. Der Elektroantrieb wird durch einen Drehgriff oder Schaltknopf gestartet, die Höchstgeschwindigkeit beträgt maximal 25 km/h. Es gilt ebenfalls als Kleinkraftrad, daher wird auch hier ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und mindestens eine Mofa-Prüfbescheinigung benötigt.

Helden im Alltag – City- und Kompakt-E-Bikes

Die beliebteste Fahrrad-Kategorie in Deutschland ist das City-Bike, zu dem auch die Urban- und Kompakt-E-Bikes zählen. Rund 40 Prozent aller hierzulande verkauften Pedelecs sind dieser Kategorie zuzurechnen.

Ein City-Bike punktet vor allem mit seinem Komfort: charakteristisch ist eine aufrechte Sitzhaltung und ein bequemer Sitz, eine Nabenschaltung mit sieben oder mehr Gängen, die Federgabel und ein tiefer Durchstieg. Bei der Entscheidung für ein bestimmtes Modell sollten auch die alltäglichen Wege und die eigene Wohnsituation berücksichtigt werden. Ein E-Bike, das nicht im ebenerdigen Hausflur stehen darf, sondern in den Keller oder zwei Etagen höher verfrachtet werden muss, sollte entsprechend leicht und nicht zu ausladend sein. Beliebt sind daher auch die neuen, wendigen Kompakträder mit ihren kleinen Laufrädern und reduzierten Ausmaßen.

Das wichtigste Kriterium für die Auswahl der hier vorgestellten Pedelec-Modelle war die Ergonomie von Lenker, Sitzposition, Schaltung und Bremsen sowie ein bequemer Durchstieg. Insbesondere für Neueinsteiger ist die gute Dosierbarkeit der Bremse ein wichtiges Thema. Da das E-Bike deutlich mehr Beschleunigung bietet als ein herkömmliches Fahrrad und sich der Anfänger erst an die physikalischen Gegebenheiten gewöhnen muss, muss diese zwar zuverlässig sein, darf aber auch nicht zu ruckartig reagieren.

 Centurion E-Fire City R1500.28

Das Centurion überzeugt mit seiner rundum ergonomischen Konzeption: der Lenker liegt angenehm in der Hand, die Sitzposition ist übersichtlich, bequem und über den Vorbau und Lenker einstellbar. Das Rad ist erfreulich wendig und die Motorleistung für die Stadt sehr zufriedenstellend, die wartungsfreie Schaltung funktioniert stufenlos. Die Verarbeitung ist insgesamt sehr hochwertig.

Technische Daten

  • Nabenschaltung: NuVinci N330, 11 Gänge
  • Scheibenbremsen: Tektro HD-T285
  • Mittelmotor: Bosch Performance Line
  • Akku: Rahmenakku, 500 Wh
  • Gewicht:  26,2 kg

Preis: 3099 Euro

www.centurion.de

Stella Livorno Steps

Wer es gemütlich mag, ist mit diesem Modell gut bedient. Der Antrieb läuft sehr ruhig und die Achtfach-Automatikschaltung, die den Gangwechsel selbstständig erledigt, ist gerade in der Stadt angenehm. Die Kette ist komplett gekapselt  und die Züge sind im Unterrohr verlegt, was es anspruchslos in der Wartung macht.

Technische Daten

  • Nabenschaltung: Shimano Nexus, 8 Gänge
  • Scheibenbremsen: Tektro Velo
  • Mittelmotor: Shimano Steps E6000
  • Akku: Gepäckträgerakku, 418 Wh
  • Gewicht:  25,4 kg

Preis: 2749 Euro

www.stellabikes.de

EGO E-Bike Classic 25

Beim Design macht diesem Modell kein Rad was vor – das Pedelec des Schweizer Herstellers EGO Movement ist auffallend elegant. Die verarbeiteten Komponenten sind hochwertig und der Mittelmotor mit Drehmomentsensor meistert auch steile Steigungen ohne Probleme. Die LED-Lichter schalten sich bei Dämmerung automatisch ein.

Technische Daten

  • Kettenschaltung: Shimano Deore 10-Gang Schaltung
  • Hydraulische Bremse: Tektro Auriga Hydraulic
  • Mittelmotor: Bafang 250 W
  • Akku: Rahmenakku, 418 Wh
  • Gewicht: 23,5 kg

Preis: 2696 Euro

www.egomovement.com

Hercules Futura Compact 8 Disc

Auch dieses Kompaktrad liefert ordentlich Schub – sogar am Berg – und ist dabei sehr wendig. Die Fahrleistung ist rundum gut, hinzu kommen eine einfach zu bedienende Kettenschaltung mit hochwertigem Schaltwerk, ein ergonomisch geformter Lenker, Speedlifter Twist und Klapppedale.

Technische Daten

  • Kettenschaltung: Shimano XT, 8 Gänge
  • Scheibenbremsen: Tektro HD-M285
  • Mittelmotor:  Bosch Performance Line
  • Akku: Rahmenakku, 500 Wh
  • Gewicht:  21,6 kg

Preis: 2799 Euro

www.hercules-bikes.de

 

Fotos: the Go AG – Ego Movement, Hercules GmbH, Merida & Centurion Germany GmbH, Stella Bikes GmbH