Standardmäßig ausgestattete Behindertentoiletten sind nicht für alle behinderten Menschen geeignet. Menschen mit komplexen Behinderungen, aber auch Personen, die querschnittsgelähmt sind, von Muskeldystrophie betroffen sind, MS haben oder Hirnschädigungen erlitten haben, brauchen manchmal mehr als ein paar Griffe und etwas Platz. Deshalb gibt es in Großbritannien seit ein paar Jahren sogenannte „Changing Places“, die mehr bieten als reguläre Behinderten-WCs.

Diese Räume sind nicht nur größer und bieten daher mehr Platz, sondern haben auch ein höhenverstellbares Bett mit Seitenschienen und einem Liftsystem, um behinderte Menschen einfacher aus dem Rollstuhl und wieder zurück heben zu können.

Außerdem haben sie einen rutschfesten Boden und genug Platz auf beiden Seiten der Toilette, damit Assistenten dort Hilfestellung geben können oder man den Rollstuhl beidseitig hinstellen kann. Insgesamt gibt es unterdessen mehr als 1.200 dieser Toiletten. Allein in Großbritannien gibt es Schätzungen zufolge rund 40.000 behinderte Menschen, die von dieser Art der Toiletten profitieren.
Auch für die Assistenten ist es eine Erleichterung, wenn sie unterwegs einen Lifter nutzen können und nicht heben müssen. Die meisten „Changing Places” sind mit einem RADAR-Schlüssel ausgestattet. Was bei uns der Euroschlüssel ist, nennt sich in Großbritannien RADAR-Schlüssel. Er öffnet Rollstuhlfahrern und anderen Menschen mit Handicap den Zugang zu barrierefreien Toiletten.

Seit 2013 gibt es das erste „Changing Places“-WC in Deutschland. Es steht in der Münchner Innenstadt gegenüber vom Haus der Kunst und dem Hofgarten. Ein weiteres findet man ebenfalls auf dem Münchner Flughafen, der somit der erste deutsche Flughafen war, der über eine solch technisch hoch ausgestattete Sanitäranlage für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität verfügte.

Weitere WC finden Sie auf der Webseite: www.toiletten-fuer-alle.de
Weitere Informationen zu den Standorten in Großbritannien finden Sie auf: www.changing-places.org

Quelle: www.londonbarrierefrei.com