Wer kennt diese unangenehme Situation nicht: Sechs Stunden Fahrt und Blase oder Darm fordern eine Entleerung. Die Toilette im Zug ist nicht nutzbar oder aus „hygienischen Gründen“ verschlossen. Und für den Autofahrer gibt es dann ohnehin nur ein Ziel: die nächste Raststätte.
Doch diese „Einrichtungen“ in Bahnhöfen, Museen, Behörden, Autobahnraststätten oder Flughäfen sind heute besser als ihr Ruf, denn seit einiger Zeit kümmern sich Privatunternehmen um Sauberkeit und Hygiene. Der Preis für die Benutzung schwankt zwischen 70 Cent und einem Euro, wobei einige dieser Anbieter einen Gutschein als Rabatt abgeben, der in den anliegenden Geschäften verrechnet werden kann. Für Menschen mit Handicap halten die Anbieter barriere- und kostenfreie Toiletten bereit, die mit dem „Euroschlüssel“ nutzbar sind. Dabei handelt es sich um ein 1986 von der CBF Darmstadt (Club Behinderter und ihrer Freunde in Darmstadt und Umgebung e. V.) eingeführtes, einheitliches Schließsystem, welches mittlerweile in 12.000 Standorten in Europa installiert wurde. Leider ist die Qualität, Hygiene und Ausstattung von Betreiber zu Betreiber sehr unterschiedlich.

Erfreulicherweise hat sich dieses einheitliche System für Behinderte europaweit (Ausnahme: England) durchgesetzt. Zu beziehen gibt es ihn in den jeweiligen nationalen Behindertenverbänden.
Der Schlüssel wird in Deutschland herausgegeben an:

Schwerbehinderte mit GdB 70% oder mit den Merkzeichen:
• G (Gehbehinderung),
• a.G. (außergewöhnliche Gehbehinderung)
• B (Notwendigkeit einer Begleitung),
• H (Hilfslosigkeit)
• BL (Erblindung)

Patienten mit schweren Erkrankungen wie:
• Colitis ulcerosa,
• Morbus Crohn
• Multipler Sklerose,
• chronische Blasen- /Darmerkrankung,
• aber auch Stomaträger

Der Euro-Schlüssel kostet in Deutschland 20 Euro.

Weitere Informationen & Bestellung:
www.eurokey.ch
bestellung@cbf-darmstadt.de
ÖAR, KW: euro-key 1100 Wien, Favoritenstraße 111/11

Text: Bernhard Veith; Fotos: Bernhard Veith, pixabay.com