Peugeot zitiert mit dem neuen 208 an einigen Stellen den alten 205. Die Grafik der C-Säule etwa oder die Form der hinteren Fenster weisen auf den Vorgänger hin. Der 205 war ein großer Erfolg, als GTi gehört er zu den Ikonen der Marke. Doch allzu lange hielt sich das Team um Designchef Gilles Vidal nicht mit Zitaten auf, vor allem innen zieht die Zukunft ein.

Mit 3-D-i-Cockpit und Elektroversion macht der 208 einiges anders als viele Konkurrenten wie etwa der VW Polo oder der Ford Fiesta. Beide sind erst seit Kurzem in neuer Form auf dem Markt und ausschließlich mit Verbrennungsmotoren erhältlich.

Peugeot verkaufte ab dem Marktstart im Juni 2019 gleich den e-208. Größter optischer Unterschied: Der Grill ist in Wagenfarbe lackiert.

Anders als beim Konkurrenten Renault, dessen Zoe der Elektro-208 Konkurrenz machen soll und wird, wird es kein Mietmodell für die Akkus geben; der 50-kWh-Speicher wird mit dem Auto verkauft. Die Elektro-Version wird ausschließlich in der Slowakei gebaut. Ursprünglich hatte Peugeot mit 10% Anteil für den Elektro-Kleinwagen am Gesamt-208-Mix gerechnet, doch schon kurz nach Marktstart entfallen laut Markenchef Jean-Philippe Imparato bislang ein Viertel der Vorbestellungen für den neuen Peugeot 208 auf die Elektro-Version e-208. Sollte die hohe Nachfrage anhalten, so könnte Peugeot die Produktion auf bis zu 20 Prozent der insgesamt für die 208-Baureihe vorgesehenen 300.000 Einheiten pro Jahr hochfahren.

Akkus und Fahrleistungen

Der Akku besteht aus 18 Paketen mit je 12 Zellen und hat 50 kW Kapazität. Nach WLTP soll das für 340 Kilometer reichen. Die Akkus sind im Unterboden so angeordnet, dass die Füße unter die Vordersitze passen und der Innenraum ähnlich geräumig ist wie beim Verbrenner. Unter anderem sind anstelle des Tanks Akkus eingebaut.
Der Elektromotor leistet 100 kW, das sind 136 PS. Damit beschleunigt der kleine Elektriker in 8,1 Sekunden von null auf 100 km/h. Drei Fahrprogramme (Eco, Normal, Sport) und eine zweistufig einstellbare Rekuperation erlauben dem Fahrer, die Charakteristik des Antriebs und die Stärke der Energierückgewinnung beim Bremsen anzupassen. Per App kann das Auto vortemperiert werden. Die Sitze sind beheizbar, eine Wärmepumpe unterstützt die 5-kW-Elektroheizung und hilft so beim Stromsparen.
Der e-208 bietet mehrere Lademöglichkeiten. Je nach Infrastruktur dauert das Laden unterschiedlich lange. An einer 230-Volt-Haushaltssteckdose ist der Akku nach 16 Stunden geladen. Schneller geht das an einer Wallbox: 8 Stunden mit einphasiger Ladung und 7,4 kW und 5 Stunden 15 Minuten mit dreiphasiger Ladung bei 11 kW. Richtig schnell geht das Laden, wenn eine 100-kW-Säule bereitsteht: Dann saugt sich der Akku in 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent. Das entspricht einer Reichweite von 200 Kilometern. Über Free2Move bietet Peugeot eine Ladekarte mit dem Zugang zu 85.000 Ladesäulen in Europa an.

Innenraumgefühl

Da der Radstand gegenüber dem Vorgänger nicht länger wurde, ändern sich auch die Platzverhältnisse kaum. Aber schon im alten 208 saßen zwei Fondpassagiere mit ausreichender Kniefreiheit bequem. Kurioserweise hat sich trotz Längenwachstum der Kofferraum etwas verkleinert (265 statt 285 Liter). Immerhin sind die Rücksitzlehnen serienmäßig geteilt umklappbar, sodass dann sogar über 1.100 Liter reinpassen.
Im Innenraum sorgen Sitzbezüge aus Alcantara/Kunstleder in Grau für ein hochwertiges Ambiente. Die Informationen zu Ihrer Fahrt behalten Sie über das digitale 3-D-Kombiinstrument jederzeit im Blick.

In der Mitte des Cockpits sitzt ein Touchscreen, der je nach Ausstattungsvariante sieben oder zehn Zoll groß ist. Schon die Basisversion Active hat serienmäßig Müdigkeitswarner, Notbremsassistent, Tempomat, Verkehrsschilderkennung sowie Spurhalteassistenten an Bord. Hinzu kommen Annehmlichkeiten wie Klimaautomatik, Regensensor, LED-Scheinwerfer und Audioanlage. Nicht schlecht für ein Auto der Vier-Meter-Liga.

Preis

Tatsächlich ist die Variante mit 30.490,00 € die teuerste im Portfolio. Abzüglich 4.000,00 € E-Auto-Prämie bleiben höhere Anschaffungskosten von rund 3.000,00 € gegenüber dem Top-Benziner. Bei vergleichbarer gehobener Ausstattung Allure wächst die Differenz sogar auf 5.000,00 €. Zum Vergleich: Im billigsten Fall kostet der 208 mit 1,2-Liter-Saugbenziner 15.490,00 €, also nur knapp die Hälfte, ist dann zwar auch schlechter, aber auch nicht schlecht ausgestattet.

Datenblatt

• Motor: Synchronmotor mit Permanentmagnet
• Leistung max.: 100 kW (136 PS) b. 5.500 U/min
• Drehmoment: 260 Nm
• Antrieb: Einganggetriebe, feste Übersetzung
• 0-100 km/h: 8,1 s
• Geschwindigkeit: 150 km/h
• Akkukapazität: 50 kWh
• Verbrauch: 16,9 kWh/100 km
• Reichweite: 340 km (WLTP)
• Länge: 4.055 mm
• Breite: 1.745 mm
• Höhe: 1.430 mm
• Gewicht: 1.530 kg
• Kofferraumvolumen: 265–1.106 l
• Preis: ab 30.450,00 €

Quelle Text: autobild.de, auto-motor-und-sport.de, peugeot.de, Fotos: Peugeot Kommunikation