Das RHEO KNEE XC ist ein mikroprozessorgesteuertes Kniegelenk, das Menschen mit einer Amputation im Bereich des Oberschenkels verlässlich im Alltag unterstützt – von der frühen Rehabilitation bis hin zur vollständigen Genesung und darüber hinaus. Durch sein autoadaptives System passt es sich mühelos an den Tragenden und dessen Tempo an. Folgende Funktionen hält das RHEO KNEE XC für dich bereit:

 Alternierendes Treppensteigen

Mit deinem RHEO KNEE XC meisterst du sicher und stabil jede Stufe, egal ob treppauf oder treppab. Auch kleine Hindernisse können einfach überwunden werden.

 Reaktionsschnelligkeit

Ob Schrägen oder Treppen, langsame oder schnelle Schritte – das RHEO KNEE XC passt sich deinen Bewegungen und deinem Tempo automatisch an.

Automatische Radfahrerkennung

Ob zu Hause auf dem Hometrainer oder beim Radfahren in der Natur – das RHEO KNEE XC macht jede Geschwindigkeit mit.

Sonstige Funktionen

  • wetterfest: Schutz vor Regen und hoher Luftfeuchtigkeit oder zum Beispiel vor aus Versehen verschüttetem Wasser
  • rutschfestes Kniepad für ein sicheres Hinknien
  • unterstütztes Aufstehen und Hinsetzen
  • Stolperschutz
  • manuelle Verriegelung
  • nahtloser Übergang zwischen den Funktionen, kein Moduswechsel notwendig
  • kleine Schritte und Rückwärtsgehen
  • ‚Extension Hold‘ zum Überwinden von Hindernissen

Die Össur Logic App zu deinem RHEO KNEE XC

Mit der Össur Logic App hast du Zugriff auf dein RHEO KNEE XC. Die App beinhaltet funktionelle und sicherheitsrelevante Übungen, die in Echtzeit zum Beispiel auf dem iPad oder iPhone angezeigt werden. Somit lässt sich bei jeder Übung verfolgen, ob sie korrekt durchgeführt wurde. Zusätzlich gibt das RHEO KNEE XC beim Training ein akustisches Signal ab, damit du dich voll auf die Übungen konzentrieren kannst. Eine Analyse der Gehgeschwindigkeit sowie individuelle Einstellungen in Abhängigkeit von deiner persönlichen Aktivität sind ebenfalls mit der Össur Logic App möglich.

Pro-Flex® Pivot – Ein Schritt in die richtige Richtung

Der Pro-Flex Pivot ist ein innovativer 3-Feder-Pivot-Prothesenfuß. Wie alle Pro-Flex-Füße von Össur verfügt er über unseren einzigartigen Aufbau aus 3 Karbonfedern mit vollem Vorfußhebel und einer anatomisch geformten separaten Großzehe. Dieser Fuß ermöglicht dir einen leichten und natürlichen Gang, unterstützt durch eine hervorragende Knöchelbewegung und einen starken Zehenabstoß. Und das ganz ohne Motor. Dabei ist er gleichmäßig, bequem und passt sich nahtlos deinen täglichen Bedürfnissen an. Zusätzlich verfügt der Pro-Flex Pivot über eine leichte Fußkosmetik mit einer rutschfesten Sohle für natürliche Haftung auf nassen, rutschigen Oberflächen. Sie ist leicht zu reinigen, passt sich einer Vielzahl von Schuhen an und hat ein natürliches Fußgewölbe mit einer natürlichen Druckverteilung.

Weitere Infos unter: www.ossur.de

Quellen und Fotos: Össur Deutschland

Mit Benzin & Prothese

Motorräder, Motorboote, Lkws oder Gabelstapler: Alles, was Technik hat und fahren kann, erweckt das Interesse von Lars Pinternagel. Und er besitzt nahezu für alles den passenden Schein, um das jeweilige Fahrzeug auch noch führen zu dürfen. Auch mit Prothese kein Problem für ihn.

Der Unfall

Es waren nur Millisekunden, in denen der Reifen des Vorderrads von Lars Pinternagels Motorrad den Grip verlor und wegrutschte. Es kollidierte samt seinem Fahrer mit einem Bus und wurde von der Wucht des Aufpralls in ein stehendes Gewässer am Straßenrad geleitet. Lars wird ins Krankenhaus eingeliefert und aufgrund seiner schweren Verletzungen ins künstliche Koma versetzt. Was zuerst niemand bemerkt: In die Wunde über dem Unterschenkelbruch nisten sich Bakterien aus dem Gewässer ein, was zu einer folgenschweren Sepsis führt. Immer noch im Koma, wird Lars kurze Zeit später das linke Bein am Oberschenkel amputiert.

Amputation aufgrund einer Sepsis

„Als ich wieder wach wurde, sagte man mir gleich: ‚Lars, du musst jetzt stark sein! Sie haben dir dein Bein abgenommen!‘“ Das ist jetzt elf Jahre her. Lars war damals noch bei der Bundeswehr, die ihn medizinisch sehr gut versorgen ließen. Zusammen mit einem Orthopädietechniker wurde nach der Amputation entschieden, welche Prothese am praktischsten für den aktiven Alltag des Thüringers wäre. Seitdem trägt Lars ein Kniegelenk sowie einen Fuß von dem isländischen Prothesenhersteller Össur. „Man muss das Beste aus einer Situation machen. Und die Technik von Össur unterstützt mich super im Alltag. Ich will nichts anderes! Und alle Mitarbeitenden sind so nett und unkompliziert. Du wirst nicht wie irgendjemand behandelt, sondern auf Augenhöhe. Es ist total familiär.“

Benzin im Blut

Aufs Motorrad ist der 41 Jährige nach seinem Unfall trotzdem wieder gestiegen. „Wenn man einmal Benzin im Blut hat, dann hat man immer Benzin im Blut. Das ist so. Meine Frau teilt meine Leidenschaft. Sie hat sich nun auch eine Maschine zugelegt und wir fahren gemeinsam.“ Beide fahren Honda und genießen ihr Leben zusammen mit der Patchworkfamilie. Lars hat einen Sohn aus erster Ehe, der nun mit 18 Jahren schon erwachsen ist. Seine Frau Diana hat ebenfalls zwei Kinder mitgebracht. „Die ersten Monate ist so eine Patchworkfamilie schon eine Herausforderung, aber es hat dann gut funktioniert!“ Die Familie ist viel mit dem Wohnwagen unterwegs.

Ein Macher mit vielen Fähigkeiten

2018 wurde ein Haus gebaut, um die Grünanlagen kümmert sich Lars gern und hingebungsvoll. Die nötigen Maschinen dazu kann er selbst bedienen. Beruflich hat der fröhliche Praktiker nämlich einiges an Qualifikationen: Er ist gelernter Speditionskaufmann und Metallbauer, dazu kommen die Ausbildung zum Berufskraftfahrer und der Schein zum Ausbilden. Seit knapp elf Jahren ist er Serviceberater und Ausbilder bei der HFT Hebe- und Fördertechnik GmbH in Mühlhausen. Seine Behinderung war damals beim Bewerbungsgespräch und auch später nie ein Problem. „Im Gegenteil! Ich wurde sehr freundlich und zuvorkommend behandelt, das war mir schon fast zu viel Fürsorge“, lacht Lars. „Mir fehlt doch nur ein Bein!“

Die richtige Prothesentechnik

„Lars habe ich nach seiner Amputation zu Hause kennengelernt. Seine Schwester hatte uns als Sanitätshaus mit der Versorgung betraut. Nach einer Eingewöhnungsphase kam Lars gut mit der Versorgung zurecht und hatte, wie es mir schien, auch sein neues Leben mit Prothese relativ schnell angenommen“, erinnert sich Christian Müller. Der 47-Jährige ist Dipl.-Orthopädietechnikermeister und Teamleiter der Prothetik im Sanitätshaus Jüttner Orthopädie KG in Mühlhausen. Von Anfang an wurde Lars Pinternagel mit Produkten von Össur versorgt. „Das RHEO KNEE hat den großen Vorteil, dass es ein autoadaptives System ist, das sich der Mobilität unseres Kunden anpasst.“ Inzwischen ist der aktive Thüringer mit dem RHEO KNEE XC sowie dem Pro-Flex-Pivot-Fuß von Össur versorgt, was optimal für seine Anforderungen im Alltag ist.

Keine Grenzen erkennbar

Lars’ Prothese gehört heute wie selbstverständlich zu seinem Leben dazu. „Er geht sehr offen mit seiner Prothese, aber auch mit der Behinderung um. Wenn wir Veranstaltungen haben, ist er gern bereit, als Demoläufer dabei zu sein und den Gästen sowie Interessierten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Er lässt sich halt nicht einschränken, egal wodurch. Es gibt für Lars eigentlich nichts, was nicht geht. Das ist natürlich großartig“, erzählt Christian Müller anerkennend. „Er passt sich auch schnell an neue Technik an, was Versorgungen unkompliziert macht.“

Gerade hat Lars Pinternagel noch den Motorbootführerschein gemacht, da das Paar gern an der Müritz Urlaub macht. „Damit bekommt man beim Verleih die interessanten Boote! Das hatte mich angespornt. Diana ist auch von Wasser und Wind begeistert. Wir machen unheimlich viel zusammen, und das ist uns auch wichtig. Ich freue mich sehr, dass wir dieselben Interessen haben. Das passt sehr gut.“