Am 2.–3. Mai 2020 geht der Cybathlon in der Swiss Arena bei Zürich in die nächste Runde. Auf die Zuschauer und Piloten warten wieder viele spannende Rennen und Herausforderungen. Erneut werden sich die Piloten in den sechs bewährten Disziplinen messen und dabei alltagsrelevante Aufgaben mittels modernster technischer Assistenzsysteme absolvieren. So zeigen sie beim Wäscheaufhängen oder Treppensteigen nicht nur ihre Geschicklichkeit, sondern auch, wie hilfreich und nützlich die neue Technik im täglichen Leben tatsächlich ist. Dabei ist der technologische Fortschritt der Hilfsmittel auch ein Verdienst der Piloten, denn sie geben bereits bei der Entwicklung an den Universitäten und in Unternehmen mit ihrem Feedback wert-volle Hinweise darauf, was noch verbessert werden kann.
Die Wettkämpfe finden in diesem Jahr an zwei Tagen statt, begonnen wird mit Qualifikationsrennen am ersten und beendet mit den Finalläufen am zweiten Tag. Ein attraktives Rahmenprogramm, bei dem die Disziplinen selbst ausprobiert werden können, wird dem Besucher auch dieses Mal wieder geboten. Am Mittwoch, dem 29. April 2020, findet zudem ein Symposium statt, bei dem die Technologien der einzelnen Disziplinen aus wissenschaftlicher Perspektive genauer erläutert und diskutiert werden.

Programm

Mittwoch, 29. April: Wissenschaftliches Symposium
Samstag, 2. Mai, 9–17 Uhr: Qualifikationsrennen und ganztägiges Rahmenprogramm
Sonntag, 3. Mai, 10–17 Uhr: Finalläufe am Nachmittag (ab 12 Uhr), Rahmenprogramm offen bis zum Finalstart

CYBATHLON 2020: Die Disziplinen

Virtuelles Rennen mit Gedankensteuerung (BCI)

Bei dieser Disziplin werden mit Gehirn-Computer-Schnittstellen Avatare in einem speziell entwickelten Computerspiel gesteuert. Die Piloten sind vom Hals ab gelähmt. Die hierbei eingesetzte Technologie soll so weiterentwickelt werden, dass künftig auf diesem Weg Geräte wie Computer oder Rollstuhl gesteuert werden können.

Fahrradrennen mit elektrischer Muskelstimulation (FES)

Bei diesem Rennen treten Paraplegiker auf einem Liegerad in die Pedale. Möglich ist dies durch eine künstliche Stimulation, bei der eine Muskelkontraktion ausgelöst wird.

Geschicklichkeitsparcours mit Armprothesen

Bei dieser Disziplin werden mit Gehirn-Computer-Schnittstellen Avatare in einem speziell entwickelten Computerspiel gesteuert. Die Piloten sind vom Hals ab gelähmt. Die hierbei eingesetzte Technologie soll so weiterentwickelt werden, dass künftig auf diesem Weg Geräte wie Computer oder Rollstuhl gesteuert werden können.

Hindernisparcours mit Beinprothesen

Bei diesem Parcours muss die aktive oder passive Beinprothese auch das Kniegelenk ersetzen, teilnehmen können auch Piloten mit einer beidseitigen Beinprothese.

Parcours mit robotischen Exoskeletten

Bei diesem Parcours bewältigen die querschnittsgelähmten Piloten verschiedene Alltagsaufgaben mithilfe eines Exoskeletts.

Parcours mit motorisierten Rollstühlen

Bei diesem Rennen treten die Piloten in motorisierten Rollstühlen gegeneinander an. Die Modelle verfügen über innovative Technologien und sind beispielsweise in der Lage, Treppen oder Türschwellen zu überwinden.

Mit dabei: das Össur-Pilotenteam

Technologien zu entwickeln, mit denen Menschen ein Leben ohne Einschränkungen führen können – danach strebt man auch bei Össur. Der renommierte isländische Prothesenhersteller ist ebenfalls mit vier Piloten auf dem Cybathlon vertreten, zwei von ihnen stellen wir im Folgenden vor. Sie sollen auf die Fortschritte und neuen Prothesentechnologien aufmerksam machen, aber auch dazu inspirieren, nie aufzugeben. Denn die bestmögliche Lösung für die Bedürfnisse jedes einzelnen zu finden, das ist das Ziel des Unternehmens.

 

STECKBRIEF

Name: Claudia Breidbach
Alter: 48
Darum will ich zum Cybathlon: Ich möchte zeigen, welche Aufgaben wir mit unseren technischen Hilfsmitteln der heutigen Zeit erledigen können und wo derzeit noch Grenzen sind. Es macht mich stolz, eine Cybathlon-Pilotin zu sein, damit Menschen zu motivieren, Herausforderungen anzunehmen und begeistert neue Dinge zu erledigen.
Disziplin: Geschicklichkeitsparcours mit Armprothesen
Handicap: Dysmelie, linker Unterarm
Challenge-Equipment: i-Limb Quantum mit i-Limb Wrist
Mein sportliches Mantra für den Sieg: Du kannst mehr als du denkst, wenn du an dich glaubst!

Name: Bert Pot
Alter: 56
Darum will ich zum Cybathlon: Um Grenzen auszuloten und Dinge auszuprobieren, die ich normalerweise nicht tue. Ich habe keine Scheu, meine Einschränkungen zu zeigen. Denn damit trage ich dazu bei, unsere Handprothesentechnik weiter zu verbessern.
Disziplin: Geschicklichkeitsparcours mit Armprothesen
Handicap: Amputation der linken Hand (2006)
Challenge-Equipment: i-Limb Quantum
Mein sportliches Mantra für den Sieg: Sag nie „das kann ich nicht“, probiere es! Alles ist möglich! Es ist nicht das Ende, sondern ein neuer Anfang – das ist mein Lebensmotto.

 

CHALLENGE-EQUIPMENT: Handprothese i-Limb® Quantum

Mit der i-Limb Quantum bietet der isländische Prothesenhersteller Össur eine multiartikulierende, myoelektrische Handprothese, die mit nur einer Geste gesteuert werden kann.

Mithilfe der patentierten i-Mo™-Technologie können Griffmuster ganz einfach per Handbewegung aktiviert werden: Bewegt man die i-Limb Quantum in eine von vier Richtungen, greift sie auf ein hinterlegtes Griffmuster zu. Anwender und Anwenderinnen können so mit nur einem Öffnen-Signal vier Griffe aktivieren. Insgesamt sind bis zu 36 vorprogrammierte oder individuell einstellbare Griffe und Gesten verfügbar.

Beim Einsatz beeindruckt die i-Limb Quantum durch ihre Präzision, Kraft und intelligente Bewegungssteuerung und bietet viele nützliche Funktionen:

Fünf unabhängig voneinander bewegliche Finger, die sich an die individuelle Oberfläche von Gegenständen anpassen

Fünf voneinander unabhängig bewegliche Finger mit elektronisch und manuell rotierendem Daumen sorgen für maximale Geschicklichkeit und Koordination. Der Daumen kann automatisch zwischen Lateral- und Oppositionsposition stufenlos verstellt werden. Die Fingergeschwindigkeit kann außerdem durch eine App individuell eingestellt werden. Sehr praktisch ist auch die Touchscreen-kompatible Fingerspitze: sie ist leitfähig und funktioniert für alle Touchscreen-Geräte.

Vari-Grip- und Auto-Grasp-Funktion

Die Vari-Grip-Funktion bedeutet, dass die Griffstärke durch pulsierendes Nachgreifen verstärkt werden kann. Zudem verhindert die Auto-Grasp-Funktion ein Herausrutschen von Gegenständen. Durch den Einsatz von titanverstärkten Fingern kann die maximale Traglast der i-Limb Quantum noch um 50% erhöht werden.

Flexion Wrist

Mit einem Handgelenksaufsatz kann die i-Limb Quantum in ihrer Stellung um insgesamt 80° variiert werden. Die Flexion Wrist ermöglicht so einen größeren Bewegungsumfang bei der Erledigung von alltäglichen Aufgaben.

Vier Steuerungssysteme zur Auswahl

Die i-Limb Quantum bietet gleich vier verschiedene Steuerungsvarianten:
• die Gestenkontrolle, welche den Zugriff auf einen automatisierten Griff ermöglicht, indem die i-Limb Quantum in eine von vier Richtungen bewegt wird,
• die Muskelkontrolle, bei der bestimmte Muskelsignale (Trigger) einen automatisierten Griff aktivieren,
• die App-Kontrolle, mit der insgesamt 36 Griffe über ein Smartphone direkt ausgewählt werden können und
• die Annäherungskontrolle, bei der kleine Bluetooth-Transmitter (Grip Chips™) einen Griff aktivieren, sobald die i-Limb Quantum in deren Nähe bewegt wird.

Verfügbar ist die i-Limb Quantum in den Größen XS, S, M und L und mit vielfältigen individuellen Handschuhoptionen.

Weitere Informationen finden Sie hier:
www.ossur.de
www.cybathlon.ethz.ch/de

Fotos: ETH Zürich, Cynthia Ruf, Alessandro Della Bella, Nicola Pitaro,
Urs Matter, Össur Deutschland GmbH