Kalt, dunkel und ganz schön glatt kann sie sein, die vierte Jahreszeit. Aber auch gemütlich und beruhigend für Geist sowie Körper – vor allem, wenn man passend ausgerüstet ist und sich ein bisschen mehr als sonst um seine Gesundheit und den inneren Ausgleich kümmert. Wir stellen Ihnen ein paar hilfreiche Tools vor, um auch bei frostigen Temperaturen gut und komfortabel voranzukommen.
Warm bleiben mit heizbaren Textilien
In die winterliche Kälte sollte sich jeder nur gut eingepackt begeben. Ganz besonders gilt dies jedoch bei einer Querschnittslähmung, denn sie bringt häufig eine Temperaturdysregulation mit sich. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, um mollig warm zu bleiben – Thermokleidung, der klassische Wollpulli, beheizbare Sitzkissen, Schlupfsäcke, Untertischheizungen, ein Liter heißer Ingwertee oder einfach eine gute halbe Stunde Bewegung heizen schon ganz gut anhaltend ein.
Neben Thermokleidung, die dämmt, isoliert und die eigene Körperwärme reflektiert, gibt es mittlerweile auch viele Kleidungsstücke mit integrierten Akkus, die aktiv wärmen. Die Wärme ist meist stufenweise einstellbar und lässt sich so der Außentemperatur anpassen, auf niedriger Stufe wärmen solche Kleidungsstücke bis zu sechs Stunden. Sie können auch bei Erkältungen, Blaseninfektionen, Verdauungsbeschwerden, Muskelverspannungen oder Rückenschmerzen gut helfen, allerdings sollten Sie hier etwas Vorsicht walten lassen. Temperaturen über 60 Grad sollten generell vermieden werden (auch bei Wärmflaschen!), besser sind maximal 45 Grad, vor allem, wenn das Textil längere Zeit direkt auf der Haut liegt. Auch darf das Kleidungsstück nicht längere Zeit ununterbrochen belastet werden, denn sonst können die Heizdrähte Druckstellen und Verbrennungen verursachen. Beheizbare Kleidung sollte daher an Körperstellen getragen werden, die noch sensibel reagieren und wenig Druck ausgesetzt sind. Ideal sind oft heizbare Westen: Sie halten den Oberkörper so warm, dass die Extremitäten nicht auskühlen.
Winter-Update für den Rollstuhl – Bereifung, Beleuchtung und Sitzheizung
Schneematsch, Glatteis und Reifen – das ist normalerweise keine stressfreie Kombination. Entspannter fährt es sich mit einer passenden Ausrüstung, zum Beispiel mit einem Satz passender Winterreifen und angemessener Beleuchtung.
Für manuelle Rollstühle gibt es sogar Kufen für die Vorderräder, sogenannte Wheelblades: Mit ihnen wird der Rolli im Handumdrehen zum Schlitten. Für Elektro-Rollstühle bietet mittlerweile der Hersteller Ottinger Schneeketten an (erhältlich in den Größen 5, 8 und 10 Zoll). Außerdem empfiehlt es sich für den Alltag, den Rollstuhl mit für Schnee und Schotter geeigneten Reifen auszustatten.
Neben dem rutschfreien Vorwärtskommen sollte man im eigenen Interesse auch dafür sorgen, in der früh hereinbrechenden Dunkelheit immer gut gesehen zu werden. Hierfür müssen Sie sich nicht in eine glitzernde Diskokugel verwandeln, auch wenn die Auswahl groß ist: LED-Lichter, Klemm- und Stirnleuchten, reflektierende Bänder, Folien und Farben …
Zuletzt noch ein guter Weihnachtsgeschenk-Tipp für alle Frostbeulen: Die Sitzheizung gibt es nicht nur im Auto, sondern auch als Zubehör für den Rolli. Mehrere Hersteller bieten diese mittlerweile für Standardrollstühle an. Die Preise liegen zwischen 200,00 und 1200,00 €, die Temperatur kann meist stufenweise reguliert werden.
Da kann der Winterzauber gerne kommen.
Fotos: pixabay.com, Patrick Mayer / Wheelblades GmbH